- Der Medikus aus dem Teich oder der älteste Heiler der Welt -

Die heilsame Wirkung der Blutegel war Menschen vermutlich schon in der Steinzeit bekannt. In schriftlichen Überlieferungen kommen sie bei Persern, Ägyptern, Indern und Griechen vor. Warum sie so hilfreich sein können, dafür hatten unsere Vorfahren natürlich noch andere Vorstellungen als unsere heutigen Erklärungen, wobei wir immer noch dazu lernen. Dass sie wirken ist mittlerweile aber vielfach bewiesen worden. Heute hat der Blutegel den Status eines Arzneimittels und unterliegt daher bei Herstellung und Vertrieb einer staatlichen Überwachung. Aufgrund ihrer Wirkstoffe im Speichel stehen Blutegel immer öfter im Fokus von Studien.

Wo kommen die Blutegel eigentlich her? Meine Blutegel beziehe ich direkt von der Biebertaler Blutegelzucht. Die Egel werden von mir kurz vor dem vereinbarten Behandlungstermin bestellt. Ich war selbst vor Ort und habe die Zucht besichtigen dürfen. Ebenso habe ich meine Ausbildung dort absolviert. Es handelt sich um ein Medizinprodukt: Medizinischer Blutegel: Hirudo verbana Informationen zur Biebertaler Blutegelzucht (bbez) finden Sie unter www.blutegel.de. Die bbez hat die Erlaubnis zur Herstellung von Wirkstoffen tierischer Herkunft, Human- und Tierarzneimitteln gemäß §13 Abs. 1 Arzneimittelgesetz.

Anwendungsgebiete Insbesondere bei entzündlichen Vorgängen an Gelenken, die meist mit Schmerzen einhergehen, können medizinische Blutegel helfen. Hier ein paar Beispiele zu den Anwendungsgebieten: Studienbelege gibt es zu: - Degenerativen, schmerzhaften Gelenkerkrankungen (Arthrose) - Schmerzhaftes Lenden-Wirbel-Syndrom (Rückenschmerzen) - Entzündliche rheumatische Erkrankungen der Gelenke und Wirbelsäule - Mittelohrentzündungen Erfahrungsberichte liegen vor zu: - Schwellungen, bzw. Entzündungen gelenknaher Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, -scheiden, Bänder und Gelenkkapsel) - Krampfadern - Blutergüssen

Ablauf und Kosten Eine Behandlung mit Blutegeln dauert meistens 30 bis 90 Minuten. In vielen Fällen ist eine Sitzung ausreichend. Der Therapeut setzt den Blutegel an der richtigen Stelle an, dieser gibt seine Wirkstoffe ab und saugt eine kleine Menge Blut. Kurz danach lässt er von alleine los. Für einige Stunden kann weiter Blut aus der Wunde laufen, das ist eine gewünschte Reaktion des Körpers auf die Wirkstoffe und gleicht einem sanften Aderlass. Der gewünschte therapeutische Effekt tritt oft schon während der Behandlung oder kurz danach auf und kann über Monate anhalten. Die Kosten für eine Erstbehandlung belaufen sich auf ca. 100-130 Euro zzgl. Blutegel (pro Egel 12 Euro). Hier sind das Anamnesegespräch, Beratung, eine kurze Untersuchung und das Egeln beinhalten. Ebenso beinhaltet ist das Versorgen der Bissstellen mit Verbandsmaterial. Falls noch eine weitere Behandlung notwendig sein sollte, dann belaufen sich die Kosten hierfür auf ca. 80-110 Euro zzgl. der Blutegel. Die Kosten einer Blutegelbehandlung werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Mitglieder privater Krankenversicherungen, zusatzversicherte und beihilfeberechtigte Patienten können Erstattungsanspruch ihrer Behandlungskosten gegenüber ihrer Versicherung haben. Das Erstattungsverfahren hat der Patient gegenüber seiner Versicherung eigenverantwortlich durchzuführen. Die Erstattungen sind in der Regel auf die Sätze des Gebührenverzeichnisses für Heilpraktiker beschränkt. Etwaige Differenzen zwischen Gebührenverzeichnis und Heilpraktiker-Honorar sind vom Patienten zu tragen.